Bei Wikipedia finden sich zwei Begriffe: Freizeitreiten und Wanderreiten. Freizeitreiten wird als Sammelbegriff verwendet für das Reiten in der freien Natur (als Gegenpol zum Dressur- oder Springreiten), andererseits, so Wikipedia, bezeichnet Freizeitreiten eine ganz spezifische Haltung gegenüber dem Pferd und einen entsprechenden Umgang mit dem Pferd. Freizeitreiten beinhaltet als Charakteristika die pferdegerechte Nutzung des Pferdes und die artgerechte Haltung und Versorgung. Wettbewerbsmäßige Ausprägungen finden sich dabei im Distanzreiten und im TREC-Reiten.
Als Wanderreiten werden bei Wikipedia mehrtägige Wanderungen zu Pferd bezeichnet. Im Mittelpunkt steht dabei das Naturerlebnis, die langsame, ursprüngliche und umweltfreundliche Art des Reisens, das bessere Kennenlernen sowohl der Landschaft als auch des Pferdes, mit dem man beim Wanderreiten den ganzen Tag zusammen ist und von dessen Wohlergehen das Ankommen am Ziel entscheidend abhängt.
Die Absolventen der Deutschen Wanderreiter-Akademie e.V. (DWA) präzisieren diesen Ansatz:
Wanderreiten ist eine erlesene Komposition aus den Erlebniselementen Natur und Landschaft, Kultur und Geschichte, Reiten in angenehmer Gesellschaft mit kulinarischem Genießen und einem Hauch von Abenteuer.
Das zeitliche Moment tritt dabei ebenso in den Hintergrund wie wettbewerbsmäßige Veranstaltungen. Wanderreiten ist in diesem Sinne unabhängig davon, ob man nun mehrere Stunden, Tage, Wochen oder Jahre unterwegs ist. Im Vordergrund stehen allerdings die Aspekte
- Horsemanship, also Fairness und artgerechter Umgang mit dem Pferd
- Sportsmanship im Sinne des sportlich fairen Umgangs mit den Mitmenschen und
- Natureship, verstanden als sorgfältiger Umgang mit der Natur.
National wie auch international ist die Bandbreite der Angebote beträchtlich. Sie reicht von der Übernachtung im "Tausend-Sterne-Hotel", d.h. unter freiem Himmel bis zur Unterbringung der Reitgäste in Schlössern und Burgen als Luxusvariante. Getafelt wird nicht nur auf der grünen Wiese am Lagerfeuer, sondern durchaus auch im 5-Sterne-Restaurant. Und das Beste daran: man braucht dazu nicht unbedingt ein eigenes Pferd. In der "all-inclusive-Version" werden dem Gast Pferd, Ausrüstung, Unterbringung und Verpflegung zur Verfügung gestellt. Wer mit eigenem Pferd unterwegs sein möchte, findet ein Netz von Wanderreitstationen, die teilweise regional untereinander durch Interessengemeinschaften verbunden sind und, zusätzlich zur Unterbringung und Verpflegung Sonderleistungen in Form von Gepäcktransfer, Lunchpaketen etc. anbieten.
Allerdings: wer die Wahl hat, hat auch oft die Qual. Aus der Fülle der Angebote das richtige Angebot auszuwählen, ist nicht einfach. Das Internet-Portal "Wanderreiten in Deutschland" der Deutschen Wanderreiter-Akademie (DWA) hilft hier weiter. Gegliedert nach Postleitzahlen findet der Interessent nach strengen Qualitätsmaßstäben bewertete Betriebe, die ein ungetrübtes Urlaubserlebnis gewährleisten können.

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